Am 26.04.2016 um 19:00 fand im Feuerwehrhaus in Frauendorf eine Informationsveranstaltung zum Thema “Betonwerk in Frauendorf” statt; das rege Interesse der ca 40–50 anwesenden BürgerInnen war wenig überraschend. Die besorgten FrauendorferInnen hatten Bürgermeister Franz Stöger eingeladen, um ihre Fragen zu beantworten und Klarheit in die Angelegenheit zu bringen.
Bürgermeister Stöger bestätigte, bei der BH Tulln in die offenbar bereits vorliegenden Pläne des Betonwerks der Fa. Weber Logistik Einsicht genommen zu haben, er sei aber im Rahmen einer Vorprüfung von der BH Tulln dazu eingeladen worden und es sei keineswegs darum gegangen, das Betonwerk doch noch nach Frauendorf zu bringen. Er stehe natürlich zu seinem Wort. Offenbar wurde Bgm. Stöger im Rahmen der letzten ÖVP-Fraktionssitzung auch aufgetragen, dem zweiten Geschäftsführer der Wirtschaftspark Absdorf-Königsbrunn GmbH, Hr. Bgm. Franz Dam von Absdorf, unverzüglich mitzuteilen, daß die Bevölkerung sich gegen eine Betonwerk in Frauendorf ausgesprochen habe und dieser Plan daher ad acta gelegt werden soll, was — wegen Abwesenheit von Bgm. Dam — zwar nicht unverzüglich, aber doch bereits geschehen sei.
Alles in allem ist die Situation für die Bevölkerung natürlich nach wie vor unbefriedigend, da es sich ja — wie bereits mehrfach ausgeführt — nicht mehr um Gemeindeangelegenheiten handelt, sondern um Agenden der privatrechtlichen Wirtschaftspark Absdorf-Königsbrunn GmbH. Daß diese trotz eines ungültigen Beschlusses und entgegen einer entsprechenden Abmahnung des Landes ins Leben gerufen wurde, steht auf einem anderen Blatt, aber hier ist möglicheweise das letzte Wort noch nicht gesprochen, denn wenn dieses Beispiel Schule macht, dann kann es sich in Zukunft die einfache Mehrheit richten, wie sie es braucht. Es kam auch zur Sprache, daß der letzte Rettungsanker der Gemeinde, nämlich die Einspruchsmöglichkeit der Standortgemeinde gegen eine Mehrheitsentscheidung der GmbH-Führung, aus der Satzung der GmbH herausgestrichen wurde. Daß von der Bevölkerung auch der Hautgout vernommen und angesprochen wurde, den es hat, wenn alle sechs GmbH Proponenten aus den Reihen der ÖVP sind und zwei davon aus dem Umfeld der RAIKA, ist wenig verwunderlich — man könnte sich immerhin vorstellen, daß ein solches Bauprojekt doch den einen oder anderen Kredite benötigt.
Auch wenn die Proponenten der GmbH politisch verwundbar sind und sich insofern hüten werden, ihrer Bevölkerung gegenüber das Wort zu brechen, so könnte sich doch in einem günstigen Moment eine Mehrheit in der GmbH für das Betonwerk ergeben. So eine Mehrheit wäre in diesem Fall auf Gemeinderatsebene wesentlich schwerer zu erreichen.
In Wahrheit ist die Gefahr erst gebannt, wenn das Betonwerk woanders steht — dieses Betonwerk, denn es muß ja nicht das letzte sein.