Ein Beispiel für den “Qualitätsjournalismus” einer bestimmten Tageszeitung sei hier angeführt, nämlich dieser Artikel: Pestizide im Wasser: Angst um die Kinder
Natürlich ist es nicht vernünftig, 300.000 € auszugeben für ein Feuerwehrhaus, wenn einerseits in näherer Zukunft ohnehin größere Ausgaben auf die Gemeinde zukommen (Stichwort “Kanalsanierung”) und die Gemeinde die größeren Ausgaben der Vergangenheit erst verdauen muß (Stichwort “Rathausumbau”), andererseits die Feuerwehrleute das selbst kritisch sehen, weil der Nachwuchs fehlt. Dieser Argumentation kann man ja noch zustimmen. Der Konnex zum Thema Trinkwasser ist uns allerdings schleierhaft, zumal hier einfach teilweise falsche Informationen gegeben werden. Und da sich KLuG der Transparenz verschrieben hat, können wir zu solcher Desinformation nicht schweigen.
Es ist richtig: das Trinkwasser ist lt. der letzten Messung mit über 50 mg/l bei Nitrat am oberen Ende des Grenzwertes, aber noch innerhalb der Beurteilungstoleranz; der Grenzwert für Dimethylsulfamid wurde nun bereits das zweite Mal für drei Jahre vom Amt der NÖ Landesregierung ausgesetzt (eine weitere Aussetzung ist ohnehin nicht mehr möglich); und auch die Aussetzung des Nitratgrenzwertes wird empfohlen (s. untenstehenden Link zur letzten Trinkwasseruntersuchung); von einer akuten Gesundheitsgefährdung kann aber keine Rede sein. Der Gemeinderat hat trotzdem in seiner Sitzung am 24. September 2015 einstimmig beschlossen, daß der Kindergarten und die Volksschule mit Mineralwasser versorgt werden sollen (was bereits seit einigen Wochen geschieht), und gleichzeitig soll auch die Bevölkerung über die derzeitige Wasserqualität informiert werden (was ebenso im letzten Gemeindeblatt geschehen ist), um eine Panikmache zu vermeiden. Eine solche Panikmache wird aber mit diesem Artikel jetzt offenbar versucht.
Zudem wurde bereits in der Gemeinderatssitzung am 25. Juni 2015 die Errichtung einer Umkehrosmose-Anlage einstimmig beschlossen. Es ist also nicht so, wie der Artikel glauben machen möchte, daß zwar für das Feuerwehrhaus Geld da wäre, aber für Trinkwasseraufbereitung oder Mineralwasser für die Kleinsten nicht. Wir von KLuG haben die erwähnten Beschlüsse mitgetragen und können daher in Kenntnis solcher Berichte diese nicht unwidersprochen lassen und damit so tun, als ob es diese Beschlüsse dann doch nicht gegeben hätte.
Links:
NÖN-Bericht
Letzte Trinkwasseruntersuchung
Gemeindeverband Wasserversorgung Wagram – Nördliches Tullnerfeld